Die manuelle Fertigung von mundgeblasenem Hohl- und Flachglas wurde 2015 in die UNESCO-Liste „Immaterielles Kulturerbe“ aufgenommen. Eben diese Kunst steht im Fokus des Wettbewerbes, den das Land Sachsen-Anhalt in Kooperation mit der Kunststiftung Sachsen-Anhalt veranstaltet. Die fünf zum Wettbewerb eingeladenen Künstler sollen sich zu ihrem Objekt vom gesamten Welterbe in Sachsen-Anhalt inspirieren lassen und den Welterbegedanken reflektieren. Entstehen soll ein handwerklich-technisch realisierbares, hochwertiges und vor allem benutzbares Alltagsobjekt aus Glas, das in den Museumsshops vermarktet werden kann. |
Sachsen-Anhalt ist das Bundesland, wo sich fast die größte Dichte von Welterbestätten befindet: das Bauhaus Dessau, die Altstadt, Stiftskirche und das Schloss Quedlinburg, das Gartenreich Dessau-Wörlitz, die Luthergedenkstätten Wittenberg und Eisleben sowie der Naumburger Dom. Zum UNESCO-Weltdokumentenerbe zählen außerdem die Himmelsscheibe von Nebra und die frühen Schriften der Reformationsbewegung. Auch Landschaften in Sachsen-Anhalt sind bei der UNESCO aufgeführt: das Biosphärenreservat Mittelelbe als Teil des länderübergreifenden UNESCO-Biosphärenreservates Flusslandschaft Elbe sowie sachsen-anhaltische Teile des Harzes im UNESCO-Geopark Harz – Braunschweiger Land – Ostfalen. |
Ein Einführungs-Workshop für Aneta Koutná, Johannes Nagel, Sebastian Richter, Judith Runge und Julia Schleicher findet vom 31. August bis zum 2. September statt. Spannend dürfte für die Künstlerinnen und Künstler der Umgang mit dem Werkstoff Glas sein, kommen sie doch bis auf Aneta Koutná und Sebastian Richter aus den Bereichen Bildhauerei und Keramik. |
Unter der Anleitung des international renommierten Glasmachers Peter Kuchinke aus Schweden werden die erarbeiteten Entwürfe in einem zweiten Workshop im Oktober umgesetzt. Eine Jury kürt den 1. Platz, das Preisgeld beträgt 5000 Euro. Das Land Sachsen-Anhalt wird den Siegerentwurf produzieren lassen. Zu einem späteren Termin werden die Wettbewerbsbeiträge in Ausstellungen zu sehen sein. |
In der Jury sind vertreten: Manon Bursian, Direktorin der Kunststiftung Sachsen-Anhalt; Ingolf Kern, Direktor der Abteilung Medien und Kommunikation der Stiftung Preußischer Kulturbesitz; Dr. Wita Noack, Museumsleiterin des Mies van der Rohe-Hauses in Berlin; Prof. Barbara Schmidt, Professorin an der Weißensee Kunsthochschule Berlin und Designerin bei KAHLA/Thüringen Porzellan GmbH, und Dr. Gunnar Schellenberger, Staatssekretär für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt. |