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Betrug duch Schockanruf, Rentnerin in Aschersleben um ihre Ersparnisse gebracht

Jan 27, 2021 #Aschersleben

Am Dienstag wurde eine 73-​Jährige Rentnerin aus Aschersleben Opfer von Betrügern. Am Morgen wurde sie von einer weinenden Frau angerufen, welche sich als Tochter ausgab und erklärte, dass sie einen Unfall hatte bei dem jemand totgefahren wurde. Anschließend übergab sie das Telefon an eine angebliche Polizeibeamtin, welche ihr Erscheinen am Wohnort ankündigte. Die weiteren Gespräche übernahm dann ein angeblicher Staatsanwalt, welcher die mögliche Haftstrafe (8 Jahre) gegen Kaution aussetzte. Nachdem die Betrüger vom Opfer erfahren hatten, dass sie 12.000.-€ auf dem Konto hat, wurde die „Kaution“ auf genau diesen Betrag festgesetzt. Am Nachmittag erschien dann eine ungepflegt wirkende Frau um das Geld in Empfang zu nehmen.

Anschließend telefonierte das Opfer mit ihrer Tochter, welche daraufhin erklärte, dass sie auf Betrüger hereingefallen war. Ihr geht es bestens und sie hatte auch keinen Unfall. Die Polizei wurde informiert und nahm eine Strafanzeige auf. Von den Tätern fehlt aber bisher jede Spur.

Präventionshinweis der Polizei:

Die Polizei weist in Anbetracht sich immer weiter häufender Betrugsfälle eindringlich darauf hin, dass vorwiegend lebensältere Menschen von diesen Betrügern um ihre Ersparnisse gebracht werden. Dabei sind die Betrüger meist sehr redegewandt, versuchen im Telefonat bereits alle Zweifel auszuräumen und bringen die späteren Opfer dazu, an die Geschichte zu glauben. Es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe den Opfern in solchen Betrugsfällen zu helfen. Die Polizei leistet im Rahmen ihrer Öffentlichkeits-​ und Präventionsarbeit diesbezüglich gerade bei Senioren Aufklärung. Gefordert ist allerdings auch die Familie, welche sich mit der Aufklärung der Eltern und Großeltern befassen sollte. Oder aber die Bankangestellten und Verkäufer von Gutscheinen, die aufmerksam reagieren können und sollen, wenn z.B. größeren Bargeldsummen abgehoben (Enkeltrick oder Schockanrufe) oder Gutscheinkarten (Gewinnversprechen) von älteren Menschen gekauft werden. Wenn diese Aufklärung funktioniert kann ein großer Teil dieser Betrügerei verhindert werden. Das Dunkelfeld in diesem Deliktsbereich dürfte dennoch relativ hoch sein, da sich die meisten Opfer über ihr Vertrauen und den Gutglauben, welche den Betrug schließlich erst ermöglicht haben, schämen und niemandem davon erzählen. Beziehen sie daher stets eine Vertrauensperson ein, bevor sie ihr Geld einem Betrüger übergeben. In vielen Fällen kann ein Anruf bei ihren Kindern oder der örtlichen Polizeidienststelle den Betrug verhindern.

Im deutschen Strafrecht wird das Wort “Kaution” im übrigen nicht verwendet!

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