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Wirtschaftsministerium fördert Solarzellen-Werk von Meyer Burger in Bitterfeld-Wolfen mit 22,5 Millionen Euro

Feb 12, 2021 #Bitterfeld-Wolfen, #Solar

Der börsennotierte Schweizer Maschinenbauer Meyer Burger Technology AG baut in Thalheim im Landkreis Bitterfeld-Wolfen eine neue Solarzellen-Fertigung auf. Dafür setzt das Unternehmen den Großteil der Mittel ein, die im Rahmen einer Kapitalerhöhung über 165 Millionen Schweizer Franken (rund 150 Mio. Euro) aufgebracht wurden. Bereits im zweiten Quartal 2021 soll die Produktion in der ersten Ausbaustufe zunächst mit mehreren Hundert Beschäftigten starten. Das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt unterstützt die Errichtung des neuen Produktionsstandortes im Solar Valley mit 22,5 Millionen Euro (7,5 Mio. Euro GRW-Investitionsförderung sowie 15 Mio. Euro Umweltschutzbeihilfe).

„Die Krise der Solarindustrie vor mehr als zehn Jahren hat das Solar Valley lange geprägt. Jüngste Großansiedlungen wie das Solarzellen-Werk von Meyer Burger oder die Batteriefabrik von Farasis belegen jedoch eindrucksvoll, dass sich das Bitterfelder Industriegebiet zu einem dynamischen Zukunftsort für wachstumsstarke Branchen entwickelt hat“, erklärte Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann am Freitag. Diese Entwicklung sei kein Zufall. „Insbesondere in den vergangenen vier Jahren haben wir Wirtschaft und Wissenschaft enger vernetzt und in beide Bereiche gezielt investiert. Die Verfügbarkeit von Fachkräften und die Möglichkeit, in Kooperation mit wissenschaftlichen Einrichtungen Entwicklungsprojekte voranzutreiben, macht den Wirtschaftsstandort Sachsen-Anhalt für nationale und internationale Investoren heute so attraktiv und hat die Ansiedlungsentscheidungen maßgeblich beeinflusst.“

„Das Solar Valley ist ein traditionsreicher und weltweit bekannter Solarstandort, der alle Voraussetzungen für eine erfolgreiche Renaissance der Solarindustrie in Europa bietet“, betonte Gunter Erfurt, CEO der Meyer Burger Technology AG. „Hier finden wir nicht nur optimale Bedingungen für unsere neue Produktionstechnologie, sondern vor allem auch Menschen, die sich für Erneuerbare Energien begeistern und über eine sehr hohe Fachkompetenz im Bereich Solarzellenproduktion verfügen.“ Nach Angaben des Unternehmens soll die Produktion von Solarzellen und Solarmodulen mit einem Jahresvolumen von zunächst jeweils 0,4 Gigawatt im zweiten Quartal 2021 starten, die Einstellung neuer Mitarbeiter erfolge bereits. Die Weiterverarbeitung der Solarzellen in Solarmodule soll in Freiberg (Sachsen) erfolgen, wo Meyer Burger einen weiteren Standort aktuell aufbaut. Die Fertigungskapazität in Bitterfeld-Wolfen soll vorbehaltlich einer erfolgreichen Fremdkapitalfinanzierung zunächst auf 1.4 GW, dann auf 5 GW im Jahr 2026 ausgebaut werden.

In den vergangenen vier Jahren hat das Wirtschaftsministerium gleich mehrere Großinvestitionen im Kreis Bitterfeld-Wolfen gefördert. Im August 2020 nahm der Wellpappenhersteller Progroup die nach Unternehmensangaben modernste Papierfabrik der Welt für 465 Millionen Euro nach nur 18 Monaten Bauzeit in Betrieb. Rund 500 direkte und indirekte Arbeitsplätze sind mit dem Fabrikneubau verbunden. Im September 2020 eröffnete die FEV-Gruppe das nach Unternehmensangaben größte, unabhängige Batterieprüffeld der Welt für etwa 70 Millionen Euro, schaffte damit rund 100 neue Arbeitsplätze. Zudem kündigte der amerikanisch-chinesische Batterie-Hersteller Farasis Energy Europe an, neben dem geplanten Batteriewerk im Solar Valley für 600 Millionen Euro auch ein Batterie-Kompetenzzentrum anzusiedeln. Perspektivisch will Farasis in Bitterfeld-Wolfen somit insgesamt rund 2.000 neue Arbeitsplätze schaffen.

„Die Ansiedlungen der vergangenen Jahre zeigen beispielhaft auf, dass wir Sachsen-Anhalt verstärkt zu einem Land der Zukunftstechnologien entwickeln können“, erklärte Willingmann. „Es wird darauf ankommen, auch in den kommenden Jahren gezielt in Wirtschaft und Wissenschaft zu investieren, um diese erfreuliche Entwicklung zu verstetigen. Jeder Euro, der in Zukunftstechnologien investiert wird, ist gut und effektiv angelegt. Denn mit den neuen oder erweiterten Produktionsstandorten gibt es neue, hochwertige Arbeitsplätze, mehr Wertschöpfung und am Ende auch höhere Steuereinnahmen, von denen Land und Kommunen profitieren.“

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