Die Initiative ein “neues Europäisches Bauhaus” (NEB) wurde im September 2020 durch die Präsidentin der Europäischen Kommission, Frau Ursula von der Leyen, ins Leben gerufen. Das neue Europäische Bauhaus ist ein ökologisches, wirtschaftliches und kulturelles Projekt, mit dem die Themenfelder Design, Nachhaltigkeit und Inklusion kombiniert werden sollen, um einen Beitrag zur Umsetzung des europäischen Grünen Deals zu leisten.
In der aktuell laufenden ersten Phase – der Gestaltungsphase – soll in einem partizipativen Prozess das Konzept der Initiative ausgearbeitet werden. Nach Abschluss der Gestaltungsphase werden im Herbst dieses Jahres in der Realisierungsphase Aufforderungen zur Einreichung von Vor-schlägen veröffentlicht, mit denen Ideen für das neue Europäische Bauhaus an mindestens fünf Orten in den EU-Mitgliedstaaten mit EU-Mitteln als Pilot-Projekte umgesetzt werden können. Für 2022 sind weitere Ausschreibungen für Pilot-Bauhäuser angekündigt.
Die Themen des neuen Europäischen Bauhauses können in den großen Rahmen des Strukturwandels in Sachsen-Anhalt gespannt werden:Der Kohleausstieg und der mit ihm einhergehende Strukturwandel im Mitteldeutschen Revier stellen Sachsen-Anhalt vor große Herausforderungen. Die angestrebte Transformation hin zu einer treibhausgasneutralen Wirtschaft und Gesellschaft bringt einen Wandel mit sich, dem mit einer sozialverträglichen und klimagerechten Strukturentwicklung begegnet werden muss.
Ministerpräsident Reiner Haseloff ergänzt hierzu: “Unser Antrieb ist es, die Aufgabe Strukturwandel Kohleregionen als Chance zu begreifen und Sachsen-Anhalt zu einer Modellregion für das Leben von morgen zu entwickeln. Die Grundidee des neuen Europäischen Bauhauses spiegelt dabei unsere Gestaltungsmaxime wider.”
Vor diesem Hintergrund wurde unter Federführung der Staatskanzlei das Netzwerk “Ein neues Europäisches Bauhaus – Das Sachsen-Anhalt-Projekt” ins Leben gerufen.
Zum Netzwerk gehören derzeit bereits
* die Stiftung Bauhaus Dessau,
* die Hochschule Anhalt,
* die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg,
* die Stadt Dessau-Roßlau und
* das Forum Rathenau.Prof. Johannes Kister von der Hochschule Anhalt kommentiert die Initiative wie folgt: “Das Zusammenspiel von kreativen und wissenschaftlichen Methoden erlaubt eine neue Ebene in den Realen Projekten, die an die Idee gesamtheitlicher Betrachtung des historischen Bauhauses erinnert.”
Das Netzwerk hat als ersten inhaltlichen Aufschlag das Konzept eines “New European Bauhaus – STRUCTURAL TRANSFORMATION LAB SAXONY-ANHALT” entwickelt.
Ziel ist es, dieses Netzwerk in den kommenden Monaten zu erweitern und sich um eines der fünf Pilotprojekte im Rahmen der diesjährigen, europaweiten Ausschreibung zu bewerben.