Digitaler Meilenstein für Aschersleben (Salzlandkreis): Gut eineinhalb Jahre nach Baustart ist der von Land und Bund geförderte Breitbandausbau in der Kernstadt abgeschlossen. Rund 10.700 Haushalten und ca. 950 Unternehmen in Gewerbegebieten stehen damit schnelle Internetverbindungen zur Verfügung. Insgesamt investiert die Deutsche Telekom dafür 5,6 Millionen Euro und verlegt u.a. knapp zehn Kilometer Glasfaserkabel.
Der Breitbandausbau in der Kernstadt ist mit insgesamt rund 800.000 Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) und Bundesmitteln unterstützt worden. In den noch unterversorgten Aschersleber Ortsteilen wird die Erschließung aus dem Europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER) gefördert; der Ausbau durch den Netzbetreiber MDDSL soll bis Jahresende abgeschlossen sein.
Zur Fertigstellung sagte Digitalisierungs-Staatssekretär Thomas Wünsch: „Jede verlegte Glasfaserleitung bedeutet ein Stück mehr digitale Zukunft für Sachsen-Anhalt. Der vom Land geförderte Breitbandausbau in Aschersleben ist wichtig für Einwohnerinnen und Einwohner sowie für die Unternehmen in der Stadt. Sie alle erhalten einen leistungsfähigen Zugang zur Datenautobahn, der künftig noch wichtiger wird.“
Landrat Markus Bauer betonte: „Gerade jetzt zeigt sich, wie wichtig ein hochwertiger Breitbandanschluss ist. Eine schnelle Internetverbindung in allen Teilen des Salzlandkreises ist die Voraussetzung, dass auch eine ländliche Region smart denken und sich smart entwickeln kann. Dafür haben wir den Weg geebnet, weil wir wollen, dass das Leben auch abseits der Metropolregionen lebenswert bleibt.“
Der Salzlandkreis hatte die Umsetzung des Breitbandausbaus für seine Kommunen entwickelt und koordiniert. Bereits fertiggestellt sind neben Aschersleben auch die EFRE-geförderten Projekte in Staßfurt, Bernburg und Könnern.
Hintergrund:
Mitte 2020 verfügten 82,9 Prozent der Privathaushalte in Sachsen-Anhalt über einen Internetanschluss mit einer Downloadgeschwindigkeit von mindestens 50 Megabit pro Sekunde. Zum Vergleich: Mitte 2016 konnte nicht einmal jeder zweite Haushalt (43,9 Prozent) im Land Highspeed-Internet nutzen. Sachsen-Anhalt hat damit die höchste Zuwachsrate aller ostdeutschen Flächenländer. Im Salzlandkreis betrug die Quote Mitte 2020 rund 76,9 Prozent.
Zur Ergänzung der Investitionen privater Netzbetreiber stehen in Sachsen-Anhalt zwischen 2015 und Ende 2022 rund 400 Millionen Euro zur Verfügung. Durch Kombination der Fördertöpfe von EU, Bund und Land beträgt der kommunale Eigenanteil höchstens 10 Prozent. Finanzschwache Kommunen können sogar 100 Prozent Förderung erhalten. Privathaushalte werden mit Download-Geschwindigkeiten von mindestens 50 Mbit pro Sekunde angeschlossen – Unternehmen in Gewerbegebieten erhalten symmetrische 100 Mbit pro Sekunde (Up- und Download).
Die Landesregierung hatte darüber hinaus Mitte Mai 2019 die vom Wirtschaftsministerium erarbeitete Gigabit-Strategie des Landes beschlossen. Danach sollen allen Unternehmen und Haushalten bis 2025 ultraschnelle Glasfaseranschlüsse mit Downloadgeschwindigkeiten von mindestens einem Gigabit pro Sekunde zur Verfügung stehen – Voraussetzung dafür sind eine erhöhte Bundesförderung, die Beschleunigung der Förderverfahren sowie eine hohe Akzeptanz der Glasfaseranschlüsse in der Bevölkerung.
Der aktuelle Stand zum Breitbandausbau ist auch ein Schwerpunkt im neuen Digitalportal des Wirtschaftsministeriums, das Ende 2020 offiziell gestartet wurde. Auf dem so genannten „Onepager“, der alle Inhalte auf einer Webseite bündelt, sind unter www.digital.sachsen-anhalt.de unter anderem umfassende Informationen zur „Digitalen Agenda“ des Landes und zur Umsetzung der darin definierten Maßnahmen sowie zu aktuellen Förderangeboten zu finden.