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Fast 160 Millionen Euro für neue Ortsumfahrung Bad Kösen

Mai 3, 2021 #Bad Kösen

Heute beginnen im Burgenlandkreis die Bauarbeiten für die künftige Ortsumfahrung Bad Kösen im Zuge der Bundesstraße (B) 87.

„Damit nehmen wir nach umfangreichen Planungen eines der größten Neubauvorhaben in unserem Land in Angriff“, erklärte Sachsen-Anhalts Verkehrsminister Thomas Webel anlässlich des Baustarts, der coronabedingt leider ohne den gebührenden feierlichen Spatenstich erfolgen müsse.

„Die rund13,6 Kilometer lange Strecke wird Bad Kösen vom Durchgangsverkehr entlasten und zugleich die verkehrliche Situation rund um das Heilbad verbessern“, fügte der Minister hinzu. Das bedeute mehr Lebensqualität für die Menschen im Ort und erhöhe die Attraktivität der Region für Wirtschaft und Tourismus. Nach Auskunft von Webel beginnen die Arbeiten an der Brücke, auf der später die Kreisstraße (K) 2637 zwischen Tultewitz und Rödigen über die Ortsumfahrung geführt wird.

Insgesamt werden sieben Brückenbauwerke auf dem Streckenabschnitt errichtet; darüber hinaus sieben Regenrückhalte- und Versickerungsbecken zur Entwässerung sowie ein genau 317 Meter langer Lärmschutzwall nördlich von Tultewitz. Den besonderen Belangen des Naturschutzes wird unter anderem mit mehreren Überflughilfen für Fledermäuse Rechnung getragen.

Weithin sichtbares Kernstück der Ortsumfahrung wird später jedoch die Saaletalquerung sein. Das ingenieurtechnische Meisterwerk fügt sich harmonisch in die Landschaft ein. Es überspannt künftig auf einer Länge von exakt 1.226 Metern und in bis zu 60 Metern Höhe das FFH-Gebiet „Saale-Ilm-Platten bei Bad Kösen“ sowie die ICE-Strecken Leipzig-Erfurt, München-Berlin und die Landesstraße (L) 203.

Rund 160 Millionen Euro investiert der Bund in die Gesamtmaßnahme. Der diesjährige Baubeginn wurde durch die Aufnahme des Vorhabens in das im August 2020 vom Bund verabschiedete “Strukturstärkungsgesetz Kohleregionen” ermöglicht.

Neben einer Vielzahl von Maßnahmen, mit denen der baubedingte Eingriff in Natur und Umwelt ausgeglichen wird, sind dem Baustart umfangreiche archäologische Untersuchungen vorausgegangen. Die Neubautrasse quert das Feld der Schlacht bei Jena und Auerstedt (1806).

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