Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff hat sich dafür ausgesprochen, das System der Fallpauschalen für Kinderkliniken zu modifizieren. „Die stationäre medizinische Versorgung von Kindern und Jugendlichen muss wohnortnah auch im ländlichen Raum weiter gewährleistet sein. Das System der Fallpauschalen führt aber dazu, dass sich viele Kinderkliniken auf dem Land nicht mehr ausreichend finanzieren können. Daher begrüße ich Vorschläge, das System der Fallpauschalen bei Kinderkliniken zu ändern. Schließungen von Kinderkliniken sind keine gute Lösung. Wir wollen lebenswerte ländliche Räume. Dazu gehört eine gute medizinische Versorgung insgesamt und natürlich auch von Kindern und Jugendlichen“, so Haseloff.
Der Ministerpräsident weiter: „Wir brauchen eine generelle Neustrukturierung der Krankenhausfinanzierung auf Bundesebene. Derzeit werden über die Fallpauschalen ausschließlich Leistungen finanziert. Notwendig ist stattdessen eine Krankenhausfinanzierung, die auch Vorhaltekosten für bestimmte Angebote insbesondere auf dem Land übernimmt, damit eine Grundversorgung gesichert werden kann. Ganz besonders dringend ist eine solche Lösung für die Kinder- und Jugendmedizin und die Geburtshilfe, wenn es nur geringe Fallzahlen gibt, die Angebote für die Sicherung der Versorgung in der Fläche aber wichtig sind.“
Der Ministerpräsident schließt sich damit Überlegungen an, die Finanzierung der Kinderkliniken auf eine neue Basis zu stellen. Auch seine Amtskollegin aus Mecklenburg-Vorpommern, Manuela Schwesig, hatte die Fallpauschalen zur Finanzierung der Kinderkliniken infrage gestellt.