Die MECOTEC Gruppe aus Bitterfeld-Wolfen hat am Donnerstag im Beisein von Sachsen-Anhalts Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann sowie der stellvertretenden Botschafterin der Philippinen in Deutschland, Lillibeth V. Pono, einen selbstentwickelten mobilen Hightech-Container für den Transport und die Lagerung von Corona-Impfstoffen präsentiert. In dem Container können rund eine halbe Million Impfdosen bei -20°C bis -80°C transportiert und gelagert werden. Der Hightech-Container kommt dabei 24 Stunden lang ohne externe Stromquelle oder Betankung der eingebauten Dieselaggregate aus. Im April soll der erste Container auf die Philippinen geliefert werden.
„Sachsen-Anhalt spielt nicht mehr nur eine wichtige Rolle bei der Entwicklung und Produktion von Corona-Impfstoffen, aus unserem Land kommt jetzt auch Spitzentechnologie, um den weltweiten Kampf gegen die Corona-Pandemie logistisch zu unterstützen“, betonte Willingmann. Insbesondere mRNA-Impfstoffe wie der Covid-19-Impfstoff der Unternehmen Biontech und Pfizer müssen zum längerfristigen Erhalt der Wirksamkeit tiefgekühlt werden. Dass eine hierfür taugliche Hightech-Lösung nun aus Sachsen-Anhalt kommt, ist für Willingmann kein Zufall: „Insbesondere in den vergangenen vier Jahren haben wir gezielt in Wirtschaft und Wissenschaft investiert. Die MECOTEC Gruppe zeigt mit ihrem Hightech-Container beispielhaft auf, dass sich Sachsen-Anhalt in den vergangenen Jahren zu einem innovativen, international wettbewerbsfähigen Wirtschaftsstandort entwickelt hat.“
Enrico Klauer, Geschäftsführer der MECOTEC Gruppe, betonte: „Die Pandemie wird erst dann bekämpft sein, wenn alle Menschen weltweit eine Impfung gegen das Covid-19 Virus erhalten haben. Daher ist es wichtig, dass wir in die Länder blicken, die noch am Anfang der Impfkampagnen stehen und aufgrund ihrer geographischen Lage und klimatischen Bedingungen vor ganz anderen Herausforderungen stehen, als es hier bei uns in Deutschland der Fall ist.“ Als Beispiel nannte Klauer die Philippinen, deren Bevölkerung von rund 100 Millionen Menschen sich auf knapp 900 bewohnte Inseln verteilt. „Hier sind innovative Lösungen in Bezug auf die Lagerung und Verteilung der Corona-Impfstoffe gefragt und daher freut es uns, dass wir mit unserer Containerlösung, dem MCF-8, einen Teil zur Pandemiebekämpfung in diesem Land beitragen können“, so der MECOTEC-Geschäftsführer.
Die MECOTEC Gruppe mit Sitz Bitterfeld-Wolfen wurde im Jahr 2000 von Enrico Klauer gegründet. Sie ist bekannt als Industriekältespezialist und Weltmarktführer bei elektrischen Kältekammern für die Bereiche Medizin, Sport und Wellness. Das Wirtschaftsministerium Sachsen-Anhalt hat die MECOTEC Gruppe in den vergangenen Jahren mit mehr als 400.000 Euro aus der Investitionsförderung sowie mit 60.000 Euro aus der Innovationsförderung unterstützt. Im Juli 2020 hat das Unternehmen den Kälteanlagenentwickler Coolant (mit Sitz in Zwickau/Sachsen) übernommen, um seine Technologieführerschaft für Spezialanwendungen in der Kältetechnik zu festigen. Weltweit beschäftigt die MECOTEC Gruppe rund 85 Mitarbeiter, davon mehr als 60 in Deutschland. „Wir sind stolz darauf, dass wir – auf Basis unserer über 20-jährigen Erfahrung im Bereich der industriellen Tiefst-Kühlung – flexible Lösungen anbieten können, die die komplette Logistikkette, von der Tiefst-Kühlung des Impfstoffes direkt nach seiner Herstellung bis zur Entnahme am Verteilzentrum abdecken“, so Klauer.
Die MECOTEC Gruppe rechnet mit weiteren Aufträgen für ihren Hightech-Container, insbesondere in Südostasien. Ebenso geht das Unternehmen von einer weiter steigenden Nachfrage im Bereich der Kältekammern (Cryotechnologie) aus. In den kommenden fünf Jahren will das Unternehmen deshalb weiter wachsen und die Anzahl seiner Mitarbeiter verdoppeln. Bereits jetzt sucht das Unternehmen nach eigenen Angaben in den Bereichen Engineering, Qualitätsmanagement, Produktion, Verkauf und Office-Management qualifizierte Fachkräfte.
Wirtschaftsminister Willingmann betonte, dass auch das Land Sachsen-Anhalt weiterhin in Wirtschaft und Wissenschaft investieren müsse: „Damit gewährleisten wir, dass unsere Unternehmen nach der Corona-Pandemie mit Schwung ihre erfolgreiche Entwicklung fortsetzen können und sich Sachsen-Anhalt weiter zu einem Land der Zukunftstechnologien entwickelt.“