Am Dienstag, den 15. Dezember 2020 wurde die Bundespolizei gegen 16:15 Uhr durch die Notfallleitstelle der Bahn über einen herrenlosen Rucksack in einem Regionalexpress informiert. Der Zug war auf der Strecke Magdeburg – Berlin eingesetzt und blieb aufgrund des nicht zuzuordnenden Gepäckstückes am Haltepunkt Magdeburg-Neustadt, auf Bahnsteig 3 stehen. Der rote Rucksack befand sich auf einer Sitzreihe im oberen Bereich eines Doppelstockwagens.
Kurz darauf traf eine Streife der Bundespolizei ein. Die eingesetzten Bundespolizisten befragten Reisende und ließen den Besitzer mittels Lautsprecherdurchsagen ausrufen. Da dies nicht von Erfolg gekrönt war, wurde der Zug sowie der Bahnsteig geräumt und der komplette Haltepunkt um 16:41 Uhr gesperrt. Zwei angeforderte Diensthundeführer kamen mit ihren beiden Sprengstoffspürhunden ebenfalls zum Einsatzort. Der Diensthund Yukon spürte sowohl den Nahbereich um das Gepäckstück, als auch den Rucksack selbst ab.
Kurz darauf konnte sein Diensthundeführer Entwarnung geben, da Yukon kein sprengstofftypisches Anzeigeverhalten zeigte. Daraufhin öffnete der Beamte den Rucksack. Dieser war leer. Er wurde sichergestellt und als Fundsache an die Deutsche Bahn übergeben. Der Einsatz konnte um 16:48 Uhr beendet werden und die Sperrungen wurden aufgehoben. Durch die Einsatzmaßnahmen kam es bei sechs Zügen zu insgesamt 92 Minuten Verspätung.
Da es immer wieder zu derartig gelagerten Sachverhalten kommt, appelliert die Bundespolizei erneut an alle Fahrgäste, das eigene Reisegepäck ständig im Blick zu behalten, bei sich zu führen und ganz besonders darauf zu achten. Neben einem möglichen Gepäckdiebstahl kann es sonst, wie im aktuellen Fall beschrieben, zu einem Polizeieinsatz unter finanzieller Regressnahme des Verursachers kommen.