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Digitale Frischzellenkur: Wirtschaftsministerium fördert „Erlebnis-App“ für Schloss Wernigerode

Mai 21, 2021 #Wernigerode

Wernigerode ist ein Top-Ausflugsziel im Harz. Zu den touristischen Highlights der Stadt gehört neben der malerischen Innenstadt mit Fachwerkhäusern und dem historischen Rathaus auch das weithin sichtbare Schloss. Das Bauwerk, dessen Wurzeln bis ins frühe 12. Jahrhundert zurückreichen, erhält jetzt eine digitale Frischzellenkur, von der Besucherinnen und Besucher profitieren werden. Sie können das imposante Schloss künftig mittels einer „Erlebnis-App“ noch intensiver erleben. Das Wirtschaftsministerium unterstützt das Digitalisierungsprojekt im Rahmen der „Digitalen Agenda“ des Landes. Am Freitag übergab Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann einen entsprechenden Förderbescheid in Höhe von 80.000 Euro an Dr. Christian JuranekGeschäftsführer der Schloß Wernigerode GmbH.

„Angesichts der Corona-Pandemie forciert das Wirtschaftsministerium die Förderung von Investitionen in digitale und touristische Infrastrukturen, damit unsere Tourismuswirtschaft, insbesondere hier im Harz, möglichst schnell wieder in die Erfolgsspur zurückfindet“, betonte Willingmann. „Mit der Erlebnis-App und einem mobilen Endgerät haben Gäste in Zukunft die Möglichkeit, das Schloss in Wernigerode mit seiner wechselvollen Geschichte auf unterhaltsame Weise kennenzulernen. Gerade jüngere Zielgruppen werden mit der neuen digitalen Lösung angesprochen. Insofern stärken wir mit der App die Zukunftsfähigkeit des Schlosses als attraktives Besuchsziel in unserem Tourismus-Kleinod Wernigerode.“

Die neue „Erlebnis-App“ soll ab Ende Juli 2021 einsatzbereit sein – zunächst mit einem Audioguide in deutscher, englischer, russischer und japanischer Sprache. Bis zum Jahresende 2021 werden nach und nach weitere Funktionen hinzukommen. So sollen sich Gäste durch einen dynamischen Grundrissplan leichter im Schloss orientieren sowie über digitale Datenbanken Informationen zum Inventar oder zur Geschichte von Schloss und einstigen Schlossherren abrufen können.

„Ich erwarte eine deutlich erleichterte Erschließung des Schlosses Wernigerode für die Besucherinnen und Besucher. Sie können selbstbestimmt eine Vielzahl an Informationen abrufen und werden bei der Orientierung und der Aufenthaltsqualität entscheidend digital unterstützt“, erklärte Dr. Christian Juranek. „Mit der innovativen App machen wir einen entscheidenden Schritt in die Zukunft von Museumspädagogik und Serviceorientierung.“

Die neue Anwendung wird als so genannte Progressive Web App (PWA) entwickelt und bietet dadurch viele Vorteile im Vergleich zu statischen Apps, die bislang im Kulturbereich verwendet werden. Als PWA wird lediglich die digitale Infrastruktur auf das Smartphone der BenutzerInnen geladen; die dahinter liegenden Informationen werden direkt durch das dichte WLAN-Netz eingespielt, das auf dem Schloss aufgebaut wird. Die Arbeiten orientieren sich an den Räumen des Schlosses: zunächst sollen Gäste Schlosskirche und Innenhof erkunden können, danach folgen sukzessive bis Jahresende Festsaal, Königs-Wohnzimmer und Porzellanzimmer.

Das Schloss Wernigerode war ursprünglich eine mittelalterliche Burg, deren Wurzeln bis zum Anfang des 12. Jahrhunderts reichen. Danach folgte eine wechselvolle Geschichte: Erweiterung zum Ende des 15. Jahrhunderts im Stil der Spätgotik, Umbau im 16. Jahrhundert zur Renaissancefestung, barocker Wiederaufbau im 17. Jahrhundert nach dem 30-jährigen Krieg zu einem romantischen Residenzschloss und schließlich Umbau in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts im Stil des norddeutschen Historismus. Heute zählt das Schloss mit jährlich rund 200.000 Gästen zu den meistbesuchten Museen in Sachsen-Anhalt und ist zudem mit den zugehörigen Parkanlagen wichtiger Bestandteil im sachsen-anhaltischen Tourismusnetzwerk „Gartenträume“.

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