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Eine Raddemo für sichere Abtreibungen in Merseburg

25 Menschen demonstrierten am Dienstag auf Merseburgs Straßen für das Recht auf sichere Schwangerschaftsabbrüche. Anlass war der internationale Safe Abortion Day, ein jährlich stattfindender Aktionstag, der das Thema gesellschaftlich sicht- und hörbar machen will. Die Fahrraddemonstration in Merseburg, zu der die Gruppe “Wumms und Wirkung 217“ aufgerufen hatte, war eine von deutschlandweit 60 angekündigten Aktionen.

Die Demonstrierenden versammelten sich mit ihren Fahrrädern ab 16 Uhr auf dem Bahnhofsvorplatz und brachten Demoschilder aus Pappe an ihren Gepäckträgern an. Eine Aktivistin begrüßte die versammelten Personen und las die Forderungen und Anliegen der Demonstration vor: “Seit 150 Jahren werden Frauen und Menschen mit Gebärmutter vom deutschen Strafgesetz unterdrückt. Ihnen wird abgesprochen, frei über ihre Körper entscheiden zu können. Ihnen wird der Zugang zu medizinischer Information und zu sicheren Abbrüchen erschwert. Das muss endlich ein Ende habe” 

Das Organisationsteam forderte zur Erreichung dieses Ziels die Abschaffung der §218 und §219a des deutschen Strafgesetzbuches, die Schwangerschaftsabbrüche und die Bereitstellung medizinischer Information darüber kriminalisieren.

Der Demonstrationszug bewegte sich mit Musik und Energie zum Campus der Hochschule Merseburg, über die B181 und die Straße des Friedens nach Merseburg-Süd, um schließlich umzudrehen und in die Altstadt abzubiegen. Dort fand auf dem Entenplan eine Zwischenkundgebung statt, bei der Gegenpositionen zu verbreiteten Vorurteilen genannt wurden und ein Gastbeitrag einer Sexualwissenschaftlerin abgespielt wurde. Darin stellte die Frau ihre Studienergebnisse zur mangelhaften Versorgungslage bei Schwangerschaftsabbrüchen während der Coronapandemie vor.

Nach zwei Stunden endete die Demonstration auf dem Bahnhofsvorplatz. Zurück blieben weiße Kleiderbügel mit Informationen zum Thema, die unterwegs an Laternen, Sitzbänken und Straßenschildern platziert worden
waren.

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