„Die Zukunft der Mobilität wird auch in Sachsen-Anhalt gestaltet.“ Das betonte Wirtschaftsminister Prof. Dr. Armin Willingmann heute zur Einweihung des neuen Entwicklungs- und Testzentrums (eDLP) der FEV-Gruppe in Sandersdorf-Brehna (Landkreis Anhalt-Bitterfeld). In dem ca. 15.500 Quadratmeter großen Komplex werden Module und komplette Hochvolt-Batteriesysteme für die Automobilindustrie entwickelt und geprüft. Durch die Investition im hohen zweistelligen Millionenbereich entstehen das nach Unternehmensangaben größte, unabhängige Batterieprüffeld der Welt sowie knapp 100 neue Arbeitsplätze. Die Erweiterung wurde vom Ministerium mit rund sechs Millionen Euro aus Mitteln der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert.
Die Investition der FEV-Gruppe gibt der dynamischen Entwicklung des Automotive-Standortes Sachsen-Anhalt weiteren Schub, erklärte Willingmann vor Ort. „Mit wegweisenden Investitionen wie etwa der Batteriefabrik von Farasis in Bitterfeld-Wolfen, dem Karosseriewerk von Porsche/Schuler in Halle oder der Erweiterung des Batterie- und Brennstoffzellenspezialisten HORIBA in Barleben verfügt Sachsen-Anhalt über eine hervorragende Ausgangsposition, um im fortscheitenden Wandel der Automobilindustrie zu bestehen und davon auch zu profitieren. Mit den Ansiedlungen entstehen in Verbindung mit der erstklassigen Forschungslandschaft landesweit Kompetenzzentren, die den Automotive-Standort Sachsen-Anhalt auch in den kommenden Jahren für nationale und internationale Investoren attraktiv machen“, so Willingmann. „Unternehmen zieht es vor allem dorthin, wo sie für ihre Vorhaben bereits Expertise und Kooperationsmöglichkeiten vorfinden – sowohl mit Blick auf Liefer-und Wertschöpfungsketten als auch im Hinblick auf den Zugang zu Fachkräften und Know-how bei Forschungseinrichtungen.“ In diesem Zusammenhang zahle sich die engere Vernetzung von Wirtschaft und Wissenschaft sowie verstärkte Investitionen in beide Bereiche aus. „Wir werden weiterhin gezielt in die Forschungsinfrastruktur des Landes investieren und Unternehmensansiedlungen unterstützen, damit sich Sachsen-Anhalt weiter zu einem Land der Zukunftstechnologien entwickelt.“
Die FEV Dauerlaufprüfzentrum GmbH (FEV-DLP), ein Unternehmen der FEV-Gruppe aus Aachen, wurde 2007 in Sandersdorf-Brehna gegründet. Im Fokus stand seinerzeit die Dauererprobung von Verbrennungsmotoren. FEV-DLP konnte sich als international anerkannter Entwicklungspartner der Automobil- und Zulieferindustrie etablieren. Im Zuge des fortschreitenden Wandels in der Automobilindustrie setzt auch FEV verstärkt auf das Thema Hybrid- und Elektromobilität. Dies stets mit Unterstützung des Wirtschaftsministeriums, das FEV in den vergangenen Jahren mit insgesamt 15 Millionen Euro aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) gefördert hat. „Mit der aktuellen Investition setzt FEV jetzt verstärkt auf Hybrid- und Elektromobilität und legt damit den Grundstein für weiteres Wachstum“, so Willingmann.
„Als global führender Entwickler von Technologien für die E-Mobilität treibt FEV Innovationen und zukunftsweisende Lösungen voran. Mit dem eDLP stellen wir unseren Kunden diesen Anspruch ein weiteres Mal unter Beweis. Denn neben optimaler technologischer Unterstützung können wir für unsere Partner Entwicklungszeit und -kosten einsparen“, sagt Prof. Stefan Pischinger, Vorsitzender der Geschäftsführung der FEV Group, und ergänzt: „Auf aktuell 69 Anlagen können wir sämtliche international gängigen Testmethoden für Batterien anbieten – aus einer Hand, an einem Standort.“
„Wir haben in Brehna und Umgebung von Anfang an hervorragende Bedingungen vorgefunden und investieren darum strategisch. Wir sind mit dem Standort verbunden und wollen hier auch die Forschung und Entwicklung stärken“, sagt Hans-Dieter Sonntag, Geschäftsführer der FEV eDLP GmbH. „Wir haben hier immer von kurzen Wegen profitiert, geografisch und auf Entscheider-Ebene“, unterstreicht Dr. Christoph Szasz, ebenfalls Geschäftsführer der FEV eDLP GmbH.
Sachsen-Anhalts Automotive-Branche umfasst derzeit etwa 270 Unternehmen mit rund 26.000 Beschäftigten. Die FEV-Gruppe wurde 1978 in Aachen gegründet und beschäftigt nach eigenen Angaben aktuell 6.700 hochqualifizierte Spezialisten in kundennahen Entwicklungszentren an mehr als 40 Standorten auf fünf Kontinenten.
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