Am Montag, den 14. Dezember 2020 wandte sich eine 35-jährige Zugbegleiterin an die Bundespolizei in Stendal: Sie war zuvor in einer Regionalbahn auf der Strecke Tangermünde – Stendal eingesetzt.
In Tangermünde stieg gegen 10:45 Uhr ein Fahrgast zu. Dieser hatte keinen Mund-Nasen-Schutz auf und legte seine Füße samt Schuhen auf den gegenüberliegenden Sitz. Die Kundenbetreuerin forderte den Mann auf, die Füße vom Sitz zu nehmen, eine Maske aufzusetzen und ihr seinen Fahrschein vorzuzeigen. Der Reisende kam den beiden ersten Aufforderungen nach, konnte jedoch keinen gültigen Fahrschein vorweisen. Kurz darauf begann der Deutsche, nun wieder ohne Maske, die Zugbegleiterin massiv und sehr ehrverletzend zu beleidigen. Zudem spuckte er sie an und schlug ihr mit seiner Faust auf den Oberkörper. Die Geschädigte stieß den Tatverdächtigen von sich und erhielt Hilfe von zwei weiteren Reisenden, die den Mann bis zur Ankunft am Hauptbahnhof Stendal festhielten.
Eine Streife der Bundespolizei wollte die Identität des Mannes feststellen. Hierbei verhielt er sich ebenfalls sehr aggressiv. Er schlug wild um sich, spuckte mehrfach in Richtung der Bundespolizisten und griff einen Beamten an. Der Mann musste mit einfacher körperlicher Gewalt zu Boden und anschließend zur Dienststelle gebracht werden. Auf dem Weg dorthin sperrte und wehrte er sich weiter. Ein durchgeführter Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,40 Promille.
Glücklicherweise wurde bei den Angriffen niemand schwerwiegend verletzt. Allerdings fühlte sich die Zugbegleiterin extrem erniedrigt und angewidert von den Verhalten des 23-Jährigen. Er muss sich nun wegen der begangenen Leistungserschleichung, mehreren Beleidigungen, Körperverletzungen sowie des Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte verantworten.