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Staffelstabübergabe der Polizei “Sicher durch den Harz”

Apr 7, 2022 #Brocken, #Harz

Während Biker ihre Motorräder langsam aus den Garagen holen, machten sich 15 Polizeibeamte bei minus vier Grad Celsius rauf auf den höchsten Punkt des Harzes. Am 31. März trafen sich Vertreter der Polizeibehörden Niedersachsens, Sachsen-Anhalts und Thüringens auf dem Brocken, um einmal mehr das Unfallgeschehen mit Motorradbeteiligung aus dem Jahr 2021 zu beleuchten. Damit startet die länderübergreifende Verkehrssicherheitsaktion “Sicher durch den Harz“ in ihre 14. Saison.

Neben der Abstimmung gemeinsamer Maßnahmen zur Reduzierung von Motorradunfällen stellte die Auswertung der Unfallzahlen einen wesentlichen Punkt dar. Dabei wurde in erster Linie das Verkehrsgeschehen betrachtet. „Es ist deutlich festzustellen, dass die Beliebtheit des Harzes steigt. Für immer mehr Motorradfahrer und PKW-Touristen aus dem gesamten Bundesgebiet und Nachbarländern wie Dänemark und die Niederlande sind die Höhenlagen zum Urlaubsziel geworden.“, fasst Kriminalrätin Nadine Sünnemann zusammen. Die Folge – steigende Verkehrszahlen. Ein Fakt, der den Biker augenscheinlich dazu gebracht hat, achtsamer im Straßenverkehr zu sein. Dafür sprechen die Unfallzahlen.

Während die Gesamtunfallzahl 2021 im Harzkreis im Vergleich zum Jahr 2020 um 6,4 Prozent auf 5.891 stieg, sank die Zahl der Motorradunfälle um 10 Prozent von 163 auf 147. Ein ähnlicher Trend ist auch in den Bereichen des West- und Südharzes zu erkennen. Hier sind die Zahlen ebenfalls rückläufig. Nichtsdestotrotz ereigneten sich im Bereich des Landkreises Harz im Vergleich zu Niedersachsen (130) und Thüringen (17) die meisten Motorradunfälle. Traurige Bilanz dabei ist die Zahl der tödlich verletzten Motorradfahrer. Im Jahr 2021 verstarben im Harz neun Motorradfahrer bei Verkehrsunfällen. Davon alleine sieben im Landkreis Harz.

Insgesamt ist festzustellen, dass die Hauptunfallursache mit 50 Prozent bei der nichtangepassten Geschwindigkeit liegt. „Motorradfahrer lassen sich leicht dazu verleiten, schnell zu fahren ohne die Straßenverhältnisse und Streckenverhältnisse zu kennen. Oftmals werden Gefahren- und Vorschriftzeichen missachtet und folgenschwere Fahrfehler begangen.“, bilanziert Polizeikommissar Sebastian Fabich.

Um den Motorradfahrer in Hinblick auf den bevorstehenden Saisonstart oder einen Neueinstieg beziehungsweise Wiedereinstieg vorzubereiten, greift die Polizei in diesem Jahr das Thema “Fahrsicherheitstraining“ auf. Diese Form des Trainings zeigt dem Zweiradliebhaber Gefahren, die von Straßen, Umwelt und anderen Verkehrsteilnehmern ausgehen, besser zu erkennen und durch eigenes Verhalten zu vermeiden. Immer wieder spielt das Unterschätzen des Motorrades eine ganz entscheidende Rolle bei der Unfallentwicklung. Gerade deshalb greift der Flyer der Sicherheitsaktion dieses Thema in diesem Jahr auf.

Aber nicht nur die erhöhte Achtsamkeit des Bikers wirkte sich positiv auf das Unfallgeschehen aus. Weitere greifende Faktoren sind wiederkehrende polizeiliche Kontrollmaßnahmen, vielseitig gestaltete Präventionsaktionen und die Erweiterung der Medienpräsenz. An vier Kontrolltagen in 2021 konnten durch das Polizeirevier Harz insgesamt 124 Verstöße festgestellt und geahndet werden. In zehn Fällen musste der Biker sein Motorrad stehen lassen.

Ein weiteres nennenswertes Ereignis war der “Tag der Verkehrssicherheit“ am 19. Juni 2021, welcher unter Leitung des Polizeireviers Harz stand. Hier konnten Gespräche mit dem Biker geführt und auf die gefährlichen Kurven im Harzbereich aufmerksam gemacht werden. Begleitet wurde die Aktion durch die Verkehrswacht Harzkreis e.V. und den ADAC Niedersachsen/ Sachsen-Anhalt e.V., wobei dem interessierten Verkehrsteilnehmer mit einem Überschlagsimulator die Kräfte eines folgenschweren Unfalls aufgezeigt worden.

Am 31. März kamen alle Beteiligten zu dem Entschluss auch weiter an gemeinsamen Aktionen festzuhalten und den Kontrolldruck auszubauen. „Ein Highlight wird ein wiederkehrender Aktionstag zum diesjährigen “Tag der Verkehrssicherheit“ am 18. Juni auf dem Parkplatz der Rappbodetalsperre sein.“, kündigt Sebastian Fabich an. Den Abschluss der Tagung stellte die symbolische Staffelstabübergabe vor dem, in Nebel getauchten Brockenstein dar, wodurch die Federführung der Verkehrssicherheitsaktion “Sicher durch den Harz“ für dieses Jahr an die Polizeiinspektion Goslar übergeht.

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